Bei Skoliose handelt es sich um eine orthopädische Erkrankung der Wirbelsäule. Es ist ein sehr komplexes Krankheitsbild, welches oftmals für Außenstehende und auch für Betroffene selbst schwer zu verstehen ist. Was genau ist eine Skoliose? Welche Ursachen gibt es für die Entstehung? Welche möglichen Behandlungen gibt es und was können Betroffene tun? Diese Fragen sollen im folgenden Artikel beantwortet werden.
Was ist eine Skoliose?
Bei einer Skoliose kommt es zu einer seitlichen Verschiebung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung der einzelnen Wirbelkörper. Die Wirbelsäule sieht dann von hinten betrachtet nicht mehr gerade aus, sondern nimmt die Form eines „S“ oder eines „C“ an. Meist kommen diese Krümmungen im Bereich der Brust- oder Lendenwirbelsäule vor. Der Schweregrad der Skoliose wird dabei über den Krümmungswinkel bestimmt. Dieser wird auch Cobb-Winkel genannt und bestimmt die Gradzahl der Skoliose.
Meist wird eine Skoliose im Kindesalter im Rahmen der U-Untersuchungen erkannt, es können aber auch Erwachsene betroffen sein. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad aus.
Welche möglichen Ursachen für Skoliose gibt es?
Meist sind die Ursachen einer Skoliose unbekannt. Man spricht dann auch von einer idiopathischen Skoliose. Dies macht den größten Teil der Betroffenen aus. Es gibt aber auch Ausnahmen, bei denen die Ursache zurückzuführen ist auf angeborene Verformungen der Wirbelsäule, neuromuskuläre Erkrankungen oder auch akute Verletzungen. Die Symptome und auch die Behandlungsmöglichkeiten sind dabei unabhängig von der Entstehung der Skoliose.
Welche Symptome haben Betroffene?
Die Symptome sind immer individuell unterschiedlich und hängen stark ab vom Schweregrad der Skoliose. In manchen Fällen, vor allem bei Kindern, kann es auch sein, dass die Skoliose keine Beschwerden verursacht.
Eltern sollten ein Wachsames Auge haben in der 2 großen Wachstumsphase ( 8- 16 Jahre ). Bei Mädchen insbesondere beim Einsetzen der Periode für mindestens 1 Jahr.
Hinweise können sein:
- eine schiefe Körperhaltung, die vor allem im Bereich des Rückens sichtbar wird
- Schulter- und/oder Beckenhochstand auf einer Seite
- ein Hervortreten des Rippenbogens auf einer Seite
- Rückenschmerzen bei Fortschreiten der Erkrankung
- Atemprobleme bei schweren Skoliosen – durch die Verformung der Wirbelsäule verändert sich auch die Position der angrenzenden Rippen und kann darüber die Funktion der Lunge beeinträchtigen
Was sind die Behandlungsmöglichkeiten bei Skoliose?
Die Behandlung richtet sich unter anderem nach dem Schweregrad der Skoliose, der Verschlechterungstendenz, dem Alter und den Symptomen der Betroffenen. Zunächst wird der Verlauf der Skoliose beobachtet, um die Tendenz zur Verschlechterung einzuschätzen. Hierzu sind regelmäßige ärztliche Kontrollen notwendig.
Des Weiteren bietet Physiotherapie mit dem Behandlungskonzept nach Katharina Schroth eine Möglichkeit der Therapie. Mittels Lagerungstechniken, speziellen Atemtechniken und spezifischen Übungen wird dabei speziell darauf abgezielt die Muskulatur zu stärken, Krümmungen aufzurichten und einer Verschlechterung entgegenzuwirken. Dies ist sowohl in ambulanten Physiotherapie Praxen als auch in spezifischen Rehakliniken möglich.
Sollten Sie selbst oder Ihr Kind betroffen sein, ist neben der Therapie ein regelmäßiges intensives Ausdauertraining eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Vitalkapazität, der Herz-Kreislauf-Funktion und der muskulären Kraft- und Ausdauer.
Wir empfehlen mindestens 2–3-mal die Woche 45 – 60 Minuten.
Skoliose ist eine komplexe Erkrankung, die für Betroffene eine Herausforderung darstellen kann. Jede Skoliose ist individuell und sollte auch so behandelt werden. Sind Sie selbst oder ein Angehöriger von Skoliose betroffen? Dann haben Sie keine Angst nach Hilfe zu fragen. Wenden Sie sich für eine weitere Beratung gerne an unsere Praxis!
Jana Jäger, Schroth-Therapeutin
